Hinweise auf die Vorfahren unserer heutigen Krawatte liefert die Geschichte der Ägypter.
Auch im fernen China wurde man fündig: Im Grab des chinesischen Kaisers Shi Huang Ti wurden 7.500 Tonfiguren aus der Zeit 210 v.Chr. gefunden, die alle ein längliches Halstuch trugen. Etwa zur gleichen Zeit wurde bei römischen Soldaten ein geknoteter Schal, genannt "Focale", getragen.
Die
Geburtsstunde der eigentlichen Krawatte kann man etwa auf das Jahr 1660, mit
der Ankunft der kroatischen Söldner in Frankreich, festlegen. Ihre militärische
Tracht beinhaltete ein Stück weißen Stoffes, das am Kragen in Form
einer Rosette befestigt wurde. Die Enden hingen über der Brust. Den Franzosen
gefiel es, und sie verbreiteten diese Mode in Europa. Sie wurde croatta oder
auch Krawatte genannt. Ende des 17.Jhds. führte ein Krieg zu einem Umbruch
im Krawattengebrauch.
Die Krawatten wurden nachlässig um den Hals gebunden, die Enden umeinander
geschlungen und in ein Knopfloch des Jacketts gesteckt. Man nannte sie die "Steinkerkes".
Diese Form der Krawatte blieb en Vogue bis 1702.
Dann wurde sie durch die Cremone ersetzt. Ludwig der XIV war zu dieser Zeit
tonangebend in der männlichen Modewelt. Die Formen der Eitelkeit dieser
Zeit sind fast exhibitionistisch, jeder Höfling hatte viele Arten von Krawatten.
Nach seinem Tod im Jahr 1715 hielt sich bis 1850 ein Typ, den der Träger
bereits fertig vor-gebunden viermal um den hochgeschlagenen Kragen schlug und
im Nacken mit einer Nadel feststeckte. Diese Art wurde in England "Stock"
genannt. Zur Zeit der industriellen Revolution wurde es für den Mann immer
wichtiger eine Krawatte zu tragen. Der Langbinder, in Frankreich "Regate"
und in England "four-in-hand" genannt, verdrängte den Querbinder.
Die Krawatte in ihrer heutigen Form hat der New Yorker Krawattenhersteller Jesse
Langsdorf im Jahre 1924 entwickelt.